
Vom Mangel zum Markt. Erfahrungen ostdeutscher Handwerksbetriebe in Diktatur und Demokratie.
Anlässlich des 50. Jahrestags der letzten großen Verstaatlichungswelle der DDR im Jahr 1972, bei der viele erfolgreiche Handwerksbetriebe ihre Selbständigkeit verloren, laden das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, die brandenburgische Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur und die Handwerkskammer Potsdam zu einer Diskussionsveranstaltung über die Geschichte des ostdeutschen bzw. Potsdamer Handwerks nach den Zäsuren von 1972 und 1989 ein.
Diskutiert werden soll, wie sich Betriebe unterschiedlicher Gewerke unter den Bedingungen der zentralen Planwirtschaft behaupteten und welche Rolle sie bei der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft nach 1989/90 spielten. Politisch als privatwirtschaftliche Überbleibsel ungewollt und doch für die Versorgung der Bevölkerung unerlässlich, fanden sie in der DDR-Mangelwirtschaft ihren Platz. Nach dem Fall der Mauer und der Abwicklung der volkseigenen Betriebe wurde das private Handwerk in vielen ostdeutschen Regionen zum Rückgrat der lokalen Wirtschaft und bestimmt bis heute maßgeblich die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung in den Regionen mit. Obwohl Tradition für viele Handwerksbetriebe große Bedeutung hat, ist den Beteiligten oft nicht bewusst, dass sie Geschichte gemacht haben und sich ohne ihre Erfahrungen und ihr Wissen eine Geschichte des Handwerks nicht schreiben ließe.
Anmeldung unter presse@hwkpotsdam.de
Wann: 21.06.2022 um 18:00 Uhr
Wo: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte, Am Alten Markt 9, 14467 Potsdam
Veranstalter: Gemeinschaftsveranstaltung
Anfahrtsplan: