Elektronikerin am Arbeiten an einer PV-Anlage.
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Energie

Energieberatung für Handwerksbetriebe

Die nachhaltige Energieversorgung eines Handwerksbetriebes bleibt herausfordernd. Die Handwerkskammer Potsdam bietet Hilfe an, damit der Energieeinkauf nicht zur Kostenfalle wird.



Überblick verschaffen

Bevor man darüber nachdenkt die Energieversorgung anzupassen, gilt es zunächst den IST-Zustand festzustellen: Wie hoch sind die Energieverbräuche? Was kostet Energie? Wer liefert Energie? Dabei sollten die vier folgenden großen Bereiche berücksichtigt werden:

  • Elektrische Energie (Strom)
  • Wärme für Raumheizung und Trinkwassererwärmung (Warmwasser)
  • Prozesswärme für den Betrieb von Maschinen und Anlagen
  • Mobilität

Angaben zum Energieverbrauch sind auf den Rechnungen des Energieversorgers zu finden. Üblicherweise wird der Energieverbrauch in der Einheit Kilowattstunde (kWh) angegeben. Dieser darf nicht mit der Leistung verwechselt werden, die in Kilowatt (kW) angegeben wird. Eine Kilowattstunde entspricht einer Leistungsaufnahme von 1.000 Watt bzw. 1 Kilowatt über eine Stunde. Physikalisch handelt es sich um die Größen Leistung (kW) und Arbeit (kWh). Der wichtigste Posten auf der Energierechnung ist daher der Arbeitspreis, der in Cent pro kWh (ct/kWh) angegeben wird. Bezieht man flüssige oder gasförmige Energieträger, wird die Liefermenge mitunter als Volumen angegeben (z.B. Liter oder m³). Hier hilft der Blick auf die Umrechnungsfaktoren:

Erdgas: ca. 10 kWh pro m³
Heizöl: ca. 10 kWh pro l
Benzin: ca. 9 kWh pro l
Diesel: ca. 10 kWh pro l



Vergleichen hilft beim Sparen

Der erste Schritt beim Energiekostensparen ist der Vergleich der Versorgungsverträge. Hier sollte zuerst der Arbeitspreis verglichen werden. Die Abrechnung sollte immer verbrauchsbezogen erfolgen. Von Prepaid-Angeboten ist ausdrücklich abzuraten. Verträge mit langen Laufzeiten bringen Sicherheit und schützen vor Preisturbulenzen. Online-Vergleichsportale können helfen, aber auch der örtliche Versorger sollte berücksichtigt werden.



Rahmenverträge nutzen

Die Handwerkskammer Potsdam hat mit mehreren Grundversorgern für den Kammerbezirk Potsdam Rahmenverträge abgeschlossen. Versorgungsverträge in diesem Rahmenwerk sind besonders verlässlich und preisstabil, da viele Kleinverbraucher wie ein großer Verbraucher behandelt werden. Haben Sie Interesse an einer Versorgung im Rahmenvertrag der Handwerkskammer Potsdam, sprechen Sie gern die Energieberater der Handwerkskammer Potsdam an.

Weiter Informationen unter: Rahmenverträge Energie



Energiemanagement mit dem E-Tool

Das E-Tool ist eine kostenfreie cloudbasierte Energiemanagementsoftware speziell für Handwerksbetriebe um Energieverbrauch und -kosten dauerhaft und sicher im Blick zu behalten. Zahlreiche integrierte Zusatztools helfen z.B. bei der Energiesteuerrückerstattung oder der Planung einer Photovoltaikanlage. Die Berater der Handwerkskammer Potsdam unterstützen interessierte Betriebe persönlich bei Einrichtung und Pflege Ihres E-Tools.

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  www.energie-tool.de



Maschinen und Anlagen regelmäßig warten

Alle Energieverbraucher eines Handwerksbetriebes sollten regelmäßig auf einwandfreien Zustand und Funktion geprüft werden. Dazu gehören insbesondere die Heizungsanlage, Fahrzeuge und Produktionsmaschinen. Maschinen mit Elektromotoren sind häufig große Energieverbraucher: ausgeschlagene Lager, verstopfte Lüfter und unzureichende Schmierung können hier den Verbrauch sprunghaft steigen lassen. Auch Installationen wie Abluft- bzw. Absauganlagen oder Druckluftnetze und -kompressoren benötigen viel Energie und sollten regelmäßig gewartet und bei Bedarf ausgetauscht werden. Druckluft gehört zu den teuersten Energieträgern im Handwerksbetrieb. Wo immer möglich sollte auf den Einsatz von Druckluft verzichtet werden. Druckluftnetze sollten mindestens vierteljährlich auf Undichtigkeiten untersucht werden. Hörbares Entwichen von Druckluft sollte unmittelbar behoben werden: der Austausch eines Dichtungsrings kann hier hunderte Euro im Jahr sparen. Druckluftkompressoren erzeugen sehr viel Abwärme, die häufig mit geringem Aufwand in die Heizungsanlage eingespeist werden kann.

Jeder Betrieb ist anders, daher wurden für die energieintensivsten Gewerke die wichtigsten Energiespartipps in Steckbriefen zusammengefasst, die hier zum Download bereitstehen:



Investitionen in Energieeffizienz sind förderfähig

Wer in Energieeinsparung investiert, kann öffentliche Zuschüsse erhalten. In folgenden Bereichen ist eine Förderung möglich: in energieeffiziente Maschinen und Anlagen, Heizungstechnik, energieeffiziente Gebäude (Sanierung und Neubau). Die meisten Förderungen werden von der Kreditbank für Wiederaufbau (KfW), dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) ausgereicht. Bei der Beantragung von öffentlichen Zuschüssen, helfen die Beraterinnen und Berater der Handwerkskammer Potsdam kostenfrei. Grundsätzlich gilt: erst den Antrag stellen, dann investieren.



Selbstversorger werden mit Erneuerbaren Energien

„Selbstgemachte“ Energie ist häufig deutlich preiswerter als jene in einem Versorgungsvertrag. Entscheidend sind hier die sogenannten Gestehungskosten, in denen die gesamten Produktionskosten für eine Kilowattstunde abgebildet sind. Eine Photovoltaikanlage erzeugt Elektroenergie aus Sonnenlicht. Da dieses kostenfrei zur Verfügung steht fallen nur die Investitions- und Wartungskosten an, die in der Regel auf eine Nutzungsdauer von 20 Jahren berechnet werden. Gestehungskosten aus einer PV-Anlage liegen i.d.R. bei ca. 11 ct/kWh gegenüber einem Netzbezug nach Neuvertrag von ca. 40 ct/kWh.



Unterstützung erhalten

Die Betriebsberaterinnen und Betriebsberater der Handwerkskammer Potsdam unterstützen interessierte Handwerksbetriebe dabei, ihren Energieverbrauch zu senken und dauerhaft Kosten zu sparen. Bei Vor-Ort Beratungen können zielgerichtet Ansatzpunkte entwickelt werden, um die Energieversorgung nachhaltig zu optimieren. Dieses Beratungsangebot ist gebührenfrei.

 

Kontakt

Jan-Hendrik Aust
Teamleiter Technik und Innovation

Tel. +49 33207 34 209

jan-hendrik.aust--at--hwkpotsdam.de

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