HWK Potsdam

Handwerk fordert eigene Landesrichtlinie „Junges Wohnen“ Wirtschaft warnt: Wohnraummangel gefährdet Ausbildung in Brandenburg

Das Land Brandenburg braucht dringend eine eigene Förderrichtlinie zum Bundesprogramm „Junges Wohnen“, um die Wohnsituation junger Menschen in Ausbildung signifikant zu verbessern. Das ist das zentrale Ergebnis einer gemeinsamen Umfrage der brandenburgischen Handwerkskammern und Industrie- und Handelskammern. Befragt wurden über 7.900 Betriebe mit mehr als 4.200 Auszubildenden – drei Viertel von ihnen sehen einen akuten Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Azubis.

Besonders dramatisch: Viele junge Menschen nehmen Ausbildungsplätze nicht an, weil geeignete Unterkünfte fehlen. Viele der im Land befragten Ausbildungsbetriebe versuchen gegenzusteuern – durch eigene Unterkünfte oder durch Unterstützung bei Fahrtkosten und Wohnungssuche oder eigenen Wohnplätzen. Doch ohne staatliche Unterstützung stoßen sie an Grenzen.

Robert Wüst, Präsident des Handwerkskammertages Land Brandenburg, warnt: „Die Besetzung von Ausbildungsplätzen im Handwerk wird durch den Mangel an geeigneten Wohnmöglichkeiten für Jugendliche zusätzlich erschwert. Ohne diese Infrastruktur entscheiden sich viele junge Menschen gegen eine Ausbildung. Viele Ausbildungsplätze bleiben deshalb unbesetzt. Wir verlieren junge Menschen in Brandenburg. Viele Handwerksbetrieben wären bereit, bei Wohnraumlösungen zu unterstützen. Das gelingt aber nur, wenn die Landesregierung entsprechende Förderstrukturen schafft und dabei die Bundesmittel für „Junges Wohnen“ effektiv bereitstellt. Eine starke Ausbildung braucht starke Rahmenbedingungen – und dazu gehört ganz wesentlich ein Dach über dem Kopf.“

Die Wirtschaftskammern des Landes fordern deshalb mit Nachdruck eine eigene Förderrichtlinie ‚Junges Wohnen‘ für Brandenburg, die die Schaffung von Unterkünften für junge Menschen am Ausbildungsort unterstützt. Wer junge Menschen für eine Karriere in Brandenburg gewinnen will, muss ihnen auch die Chance geben, hier zu leben.

Steffi Amelung

Abteilungsleiterin Berufsbildung

Tel. +49 331 3703-135

Fax +49 331 3703-8135

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