Ausbildungspreis Brandenburg 2025Vorbildliche Ausbildungskonzepte geehrt
Am 5. November wurden in der Staatskanzlei Potsdam elf brandenburgische Unternehmen mit dem jeweils mit 1.000 Euro dotierten Brandenburgischen Ausbildungspreis 2025 ausgezeichnet. Gewürdigt wurden Betriebe, die Ausbildung verlässlich, qualitativ hochwertig und chancengerecht gestalten. Zu den Preisträgern dürfen sich in diesem Jahr auch zwei Handwerksbetriebe aus dem Kammerbezirk Potsdam zählen: die SGP Schwan Gerüstbau Prignitz GmbH und die HTB Haustechnik GmbH Brandenburg.
Bei SGP Schwan Gerüstbau wird sichtbar, wie Ausbildung im Team besondere Wirkung entfaltet: Fünf Auszubildende bei 19 Mitarbeitenden, klare Lernpfade, Zusatzqualifikationen und persönliche Begleitung – ergänzt durch Azubi-Projekte, Workshops, Praktika und Karriereberatung. Der Übergang von der Schule in den Betrieb gelingt über Zukunftstage, Praktika und Ferienjobs. Auf der Baustelle unterstützen Tablets und ein digitaler Ablaufplan Lernen und Organisation. Hinzu kommt starkes ehrenamtliches Engagement in der Region – vom Sport über Feuerwehr und Musikschule bis in Innung und Berufsschule. Geschäftsführer Frank Borchard zeigt sich bei der Preisübergabe sichtlich bewegt und brachte die Beweggründe für gute Ausbildung in seinem Betrieb auf den Punkt: „Lehrlinge sind unsere Zukunft – sie sind das Gerüst, auf dem unser Gewerk weiterwächst.“
Auch die HTB Haustechnik GmbH Brandenburg unter der Führung von Geschäftsführer und SHK-Meister Dierk Lause, zählt zu den Preisträgern: Sein Betrieb erhielt den Sonderpreis „Belange von Menschen mit Behinderung“. Der SHK-Betrieb verankert Inklusion im Ausbildungsalltag – mit Praktika für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, individuell angepassten Arbeitsplätzen und Ausbildung nach Eignung, etwa in der Anlagenmechanik SHK oder im Büromanagement. Die Begleitung erfolgt aktiv und barrierearm über Berufsbildungswerke, Vereine und persönliche Kontakte. Nach erfolgreichem Abschluss werden Auszubildende übernommen. Derzeit arbeiten vier Menschen mit anerkannter Schwerbehinderung im Betrieb. Mentoring und Coaching, Unterstützung bei Kinderbetreuung, Transport und Unterkunft sowie digitale Schulungen und übertarifliche Vergütung gehören zum Konzept. In der Laudatio hieß es, dass der Handwerksbetrieb alle Potentiale der Nachwuchssuche nutze und dank seiner Herzenswärme einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil in diesen Zeiten genieße.
Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam, würdigte die Preisträger nach der Auszeichnung ebenfalls : „Die beiden ausgezeichneten Handwerksbetriebe aus unserem Kammerbezirk stehen beispielhaft für die Arbeit von über 1.500 Ausbildungsbetrieben im westbrandenburgischen Handwerk. Ausbildung im Handwerk heißt: Ergebnisse sehen, mit Menschen arbeiten und lernen, Verantwortung im Team übernehmen und Schritt für Schritt in das eigene Berufsbild hineinwachsen – vom ersten Praktikum bis zur Übernahme. Die duale Ausbildung hält Wissen in der Region, schafft Wertschöpfung vor Ort und sorgt dafür, dass Dienstleistungen und Infrastruktur funktionieren. Für junge Menschen eröffnet sie vielfältige Wege nach oben: Gesellenbrief, Spezialisierung, Meister, Ausbilder und vielleicht sogar ein eigenes Unternehmen. Offen für unterschiedliche Bildungswege, für Inklusion und für neue Technologien. So sichern unsere Betriebe Qualität, Fachkräfte und Zukunft in Brandenburg. Und sind Vorbilder, vor denen man den Hut zieht!“
Die Preisträgerinnen und Preisträger 2025 sind Agrar GmbH Lebusa (Lebusa), Alpro Metallbau GmbH (Bernau bei Berlin), ASB-Seniorenhaus „Am Fontaneplatz“ (Neuruppin), Barnimer Busgesellschaft mbH (Eberswalde), BASF InfraService & Solutions Lausitz GmbH (Schwarzheide), DIAMEDIKUM Potsdam (Potsdam), HIS Dommisch GmbH (Mittenwalde), HTB Haustechnik GmbH Brandenburg (Brandenburg an der Havel), Kliniken Beelitz GmbH (Beelitz-Heilstätten), ProPotsdam GmbH (Potsdam) und SGP Schwan Gerüstbau Prignitz GmbH (Wittenberge).
Der Brandenburgische Ausbildungspreis wird jährlich unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Dr. Dietmar Woidke vom Brandenburgischen Ausbildungskonsens verliehen. Dieser ist ein Bündnis aus Wirtschaft, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Gewerkschaften, der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und der Landesregierung. Der Wettbewerb wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Landes Brandenburg und der Partner des brandenburgischen Ausbildungskonsenses finanziert.
Abteilungsleiterin Berufsbildung
Tel. +49 331 3703-135
Fax +49 331 3703-8135