Vorstand vor Ort 2023-Prignitz-Glaserei Burzyk_DSC_7518-web — HWK Potsdam/Jana Kuste

Betriebsbesuche in der PrignitzSolide aufgestellt und gut vernetzt

Handwerkskammerpräsident Robert Wüst und die Vorstandsmitglieder Birgit Behr und Karsten Kirchhoff besuchten am Mittwoch, 13. September, Handwerksbetriebe im Landkreis Prignitz. Bei den seit 1997 stattfindenden Vorstand-Vor-Ort-Gesprächen geht es immer um die aktuell wichtigsten Themen der Betriebe.

In der Prignitz sehen sich die Handwerkerinnen und Handwerker gut vernetzt: „Wir kennen uns gut und wissen, was beim anderen so läuft“, bestätigt auch Gerüstbauer Torsten Koselowski von der Ritter Gerüst GmbH. Er übernahm den Betrieb vor über elf Jahren und beschäftigt derzeit zwölf Mitarbeiter. Gemeinsam mit seiner Tochter Luisa führt er den Betrieb und ist bereits auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Dabei werde ihn künftig auch die Handwerkskammer Potsdam unterstützen, sicherte Robert Wüst bei seinem Besuch zu.

Vorstandsmitglied Birgit Behr besuchte gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Ralph Bührig, die Gründerin Peggy Kolbow. Die Friseurin hatte sich erst zu Beginn des Jahres und nach langer Zeit als Angestellte mit ihrem Salon in einem Autohaus selbstständig gemacht. Bei dieser ungewöhnlichen Gründung konnte sie auf die Unterstützung der Handwerkskammer bauen, berichtete sie. Ihre Kundschaft hält ihr weiterhin die Treue und die besondere Kombination mit dem Autohaus – in dem der Mann der Friseurin arbeitet – erleichtere den Kontakt zu neuen Kundinnen und Kunden.

Beim Besuch von Vorstandsmitglied Karsten Kirchhoff bei Dachdeckerkollege Ronald Thiede ging es neben den aktuellen Handwerksthemen wie Mindestlohn und bürokratischen Hürden auch um die Region selbst. Denn der Fachkräftemangel, der hier viele Betriebe in ihrer Existenz bedroht, werde auch durch die fehlende Versorgungsinfrastruktur noch verstärkt. „Finden die Leute keinen Arzt oder keinen Kita-Platz, bleiben sie auch nicht hier“, vermutet der Dachdeckermeister.

Grundsätzlich, so das Fazit der Besuche, seien die Handwerksbetriebe solide und gut aufgestellt und blicken auch angesichts voller Auftragsbücher optimistisch in die Zukunft. Allerdings treibt sie die überbordende Bürokratie auf allen Ebenen und die immer schwierigere Nachwuchssuche um.

Folgende Betriebe wurden besucht: