Wer hinter den "süßen Schwestern" ein Frauenteam erwartet, ist auf dem Holzweg. Potsdamer Konditor Gregor Thomas setzt auf Backtrend
Der Zufall wollte es, dass der junge Konditormeister Gregor Thomas Anfang 2019 das Geschäft in der Dortustraße von zwei Frauen übernahm, die das Geschäft aus gesundheitlichen Gründen schließen wollten.
„Die bürokratische Seite stellt mich vor die größten Herausforderungen: Kassenabschluss, ordnungsgemäße Buchführung, das richtige Steuerbüro finden. Praktisch fehlte mir dazu außerhalb meiner Meisterausbildung jegliche Erfahrung“, so Thomas. Doch er biss sich durch. Sein Geschäftsmodell besteht aus drei Standbeinen: Workshops, Lieferung kreativer Backwaren und ein Sortiment an Backutensilien für Hobby-Bäcker. „Backen ist inzwischen ein Trend geworden. Torten, Süßwaren, eigenes Modellieren. Das wollen immer mehr“, sagt er.
Der Corona-Krise trotzt der junge Handwerksmeister tapfer. Er hat geöffnet und versucht, das Geschäft auch ohne Fördermittel am Laufen zu halten. Aktuell gebe es Tage mit Tagesumsätzen von deutlich unter 100 Euro, aber: „Der Januar und Februar sind immer sehr dünn. Inzwischen bekomme ich aber wieder Bestellungen für Geburtstagstorten, und für den Sommer habe ich bereits jetzt eine Menge Aufträge. Allein in einer Woche im Juni stehen drei große Hochzeitstorten an“, so Thomas.
Als Ausbildungsbetrieb eingestiegen
Trotz Corona ist Thomas Anfang des Jahres sogar in die Ausbildung eingestiegen. „Ich möchte gern mein Wissen weitergeben. Wir sind zu zweit, und ich kann mich so ganz intensiv um meine Auszubildende kümmern“, weiß er. Er hofft, wie viele andere Handwerker auch, auf eine baldige Lockerung der Corona-Schließungen und er dann gemeinsam mit seiner Azubine wieder richtig durchstarten kann, denn: „Es wird langsam eng.“