
Digitalisierung im HandwerkPotenziale besser nutzen
Das Brandenburgische Handwerk steht zunehmend unter dem Einfluss technologischer Veränderungen. Digitalisierung und erste Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) halten Einzug in die Betriebe – wenngleich bislang noch oft zögerlich. Das zeigen die Ergebnisse einer landesweiten Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben der drei brandenburgischen Handwerkskammern in Kooperation mit dem Zukunftszentrum Brandenburg.
Bei der Digitalisierung sind viele Handwerksbetriebe bereits gut aufgestellt: 71 Prozent nutzen Software für Angebote und Rechnungsstellung, 60 Prozent setzen auf digitale Buchhaltung. Jeder dritte Betrieb (32 Prozent) verwendet digitale Tools für die Arbeitszeiterfassung, 29 Prozent für Terminvergabe und Kundenkontakt.
KI-Anwendungen sind hingegen noch selten: 70 Prozent der teilnehmenden Handwerksbetriebe setzen bislang keine KI ein. 30 Prozent arbeiten bereits mit KI-Anwendungen wie Chatbots für Text- und Sprachübersetzungen, Prognosetools für den Verkauf oder Systeme zur Maschinenwartung. Auch bei der IT-Sicherheit besteht Handlungsbedarf: 13 Prozent der Betriebe verfügen über keinerlei Schutzmaßnahmen, 30 Prozent der Unternehmen arbeiten mit externen Dienstleistern. Die übrigen Betriebe weisen sehr unterschiedliche Schutzniveaus auf – von der bloßen Durchführung regelmäßiger Updates bis hin zu betrieblichen Schutzkonzepten mit Verschlüsselungs- und Kontrollmechanismen.
Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer des Brandenburgischen Handwerkskammertages, betont: „Digitalisierung im Handwerk ist kein Selbstzweck, sondern eine zentrale Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit. Es braucht jedoch realistische Lösungen, gerade auch für kleine Betriebe. Der Einsatz von KI bietet große Chancen, darf aber nicht mit zusätzlicher Bürokratie verbunden sein. Notwendig sind mehr Investitionen in digitale Bildung und eine stärkere Einbindung des Handwerks in die Digitalisierungsstrategien des Landes.“
Die brandenburgischen Handwerkskammern und das Zukunftszentrum Brandenburg unterstützen die Betriebe bei der Digitalisierung durch praxisnahe Beratung, Schulungen und Hilfe bei Fördermitteln.
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