Henni Bettin ist seit 60 Jahren FriseurmeisterinIn 6. Generation und Diamantene Ehren
Die Überraschung und Freude stand Henni Bettin ins Gesicht geschrieben, als Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Potsdam, am 4. September mit dem Diamantenen Meisterbrief für 60 Jahre Meisterschaft vor ihr stand. Heimlich vorbereitet, hatte sie ihr Sohn Steffen extra in den Salon gelockt. Die Bettins sind noch eine wahre Friseurdynastie im Brandenburgischen, deren Unternehmensgeschichte bis ins Jahr 1911 zurückreicht.
Großmutter und Großvater der Jubilarin legten den Grundstein für die über 100-jährige Tradition des Betriebes im heutigen Bad Belzig. Hennis Mutter und Vater folgten. Sie selbst erlernte den Beruf des Friseurs zunächst in Potsdam, wo sie mit 21 Jahren auch ihren Meister machte. Später arbeitete sie als angestellte Meisterin bei ihrem Vater im Salon, war Berufsschullehrerin für Friseure in Belzig, Obermeisterin und zu DDR- Zeiten Kreistagsabgeordnete für das Handwerk. 1973 übernahm sie das Geschäft von ihrem Vater und führte dies bis Ende 1998 als Chefin weiter.
Auch nach der Wende blieb sie ehrenamtlich aktiv – in Innung und im Rechnungsprüfungsausschuss der Handwerkskammer. Heute schaut sie ihrem Sohn noch ab und an im Salon über die Schulter. Das Zepter im Salon führt Sohn Steffen aber inzwischen seit 20 Jahren allein. Im Familienbesitz, so erzählt sie, befinden sich noch alle Gesellenbriefe und Meisterzeugnisse der Familie. Im Keller lagern unzählige Handwerksutensilien, die die hundertjährige Friseurgeschichte belegen. Und so wundert es nicht, dass die lebenslustige Seniorin an einer Familienchronik schreibt.
Die Zahl 60 hat für Henni Bettin im Übrigen noch eine weitere ganz besondere Bedeutung: Im kommenden Jahr feiert sie mit ihrem Mann Diamantene Hochzeit.