Pressekonferenz Konjunkturbericht Frühjahr 2023
HWK Potsdam

Konjunktur im Handwerk Getrübte Lage trotz voller Auftragsbücher

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen durch Fachkräftemangel, steigende Energie- und Materialpreise sowie hohe Inflation trübt sich die Lage im westbrandenburgischen Handwerk weiter ein. Das belegen die Ergebnisse der aktuellen Frühjahrskonjunkturumfrage, die am 20.04.2023 durch den Präsidenten der Handwerkskammer Robert Wüst und Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, im Rahmen eines Pressegespräches vorgestellt wurden.

Der Geschäftsklimaindex (GKI), der neben den Einschätzungen der aktuellen Geschäftslage auch die Erwartungen an die Zukunft beinhaltet, liegt aktuell bei 120 Punkten und ist damit 2 Punkte unter dem Niveau vom Frühjahr 2022 nach dem Zwischenhoch im Herbst 2022 mit 127 Punkten.

Die aktuelle Geschäftslage schätzt 86,8 Prozent der Betriebe als gut oder zumindest befriedigend ein. Das ist fast ein Prozentpunkt weniger als im Vorjahr (87,7 Prozent). Besonders rückläufig sind die Bewertungen der Betriebe für gewerblichen Bedarf (minus 7 Prozent), im Bauhauptgewerbe (minus 6,8 Prozent) und den Ausbaugewerben (minus 2 Prozent). Die stärkste Verbesserung bei der Bewertung der Geschäftslage im Vorjahresvergleich gab es bei den personenbezogenen Dienstleistungen (plus 8,6 Prozent) sowie im Kraftfahrzeuggewerbe (plus 6,9 Prozent).

Auch die Auftragslage entwickelte sich im ersten Quartal 2023 leicht negativ. 19 Prozent der Betriebe berichten von gestiegenen, 25 Prozent von gesunkenen Auftragseingängen. Besonders negativ zeigt sich die Auftragslage bei den Gesundheitshandwerken (Saldo minus 45 Prozent) und den personenbezogenen Dienstleistungen (Saldo minus 34 Prozent). Dennoch haben sich die durchschnittlichen Auftragsvorläufe mit aktuell 20,1 Wochen gegenüber letztem Frühjahr (11,3 Wochen) fast verdoppelt. Die Betriebsauslastung bleibt mit durchschnittlich 87 Prozent (Vorjahr 88 Prozent) auf hohem Niveau.

Aussichten und Erwartungen

Die Geschäftserwartungen haben sich gegenüber dem Vorjahr leicht aufgehellt. 21 Prozent der Betriebe erwarten in den kommenden Wochen eine bessere Geschäftslage, 15 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Besonders verhalten sind die Erwartungen im Bauhauptgewerbe (Saldo minus 2 Prozent) und im Ausbaugewerbe (Saldo plus 1 Prozent). Besonders optimistisch zeigen sich die Nahrungsmittelgewerbe (Saldo plus 33 Prozent) und die personenbezogenen Dienstleistungen (Saldo plus 23 Prozent).

Auch beim Auftragseingang besteht eine positive Erwartungslage. 24 Prozent der Betriebe rechnen in den kommenden Wochen mit einer besseren Auftragslage. 17 Prozent befürchten einen Rückgang. Per Saldo wird nur im Bauhauptgewerbe (Saldo minus 7 Prozent) und in den Betrieben für den gewerblichen Bedarf (Saldo minus 4 Prozent) mit einer nachlassenden Nachfrage gerechnet. Entsprechend sind auch die durchschnittlichen Einschätzungen zur Umsatzentwicklung in den Gewerken positiv (Saldo plus 14 Prozent).

Den ausführlichen Bericht  gibt es hier.


















 

Dr. Christiane Herberg

Abteilungsleiterin Wirtschaftsförderung, Umwelt und Technologie

Tel. +49 331 3703-170

Fax +49 331 3703-8170

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