Miriam Friedrich ist Azubi des Monats NovemberSattlerin auch ohne Pferd
So selbständig, zielstrebig, lernfähig – Ausbilderin Heide Diener ist begeistert von Miriam Friedrich. Die 20-Jährige lernt Sattlerin im Betrieb von Uwe Mauer in Treuenbrietzen. Wer dabei an eine begeisterte Reitsportlerin denkt, ist auf dem Holzweg. Es sind nicht Pferde, die Miriam faszinieren. Es ist die handwerkliche Arbeit. „Ich habe schon immer gern genäht, Taschen und auch Kleidung“, sagt die junge Frau im dritten Lehrjahr. Am liebsten arbeitet sie mit Leder, das Gesellenstück wird eine Trense. Aus Schleswig-Holstein ist sie extra nach Brandenburg gezogen, um ihren Traumberuf zu erlernen.
„Man muss ein Faible dafür haben, sonst funktioniert diese Ausbildung nicht“, ist Uwe Mauer überzeugt. Miriam hat er aus einem Bauchgefühl heraus eingestellt, ohne sie vorher in einem Praktikum auf Herz und Nieren zu testen. „Das habe ich vorher noch nie gemacht, aber es hat funktioniert“, freut er sich. Dass Miriam inzwischen in ihrer neuen Heimat angekommen ist, zeigt auch ihr Engagement außerhalb der Ausbildung. Schon kurz nach ihrem Umzug schloss sie sich dem Treuenbrietzener Krähenbergverein an – auch – um Freunde zu finden und sich ein neues soziales Umfeld zu schaffen. Als Botschafterin für das Handwerk ist sie mit Begeisterung in ihrer Region unterwegs – ob bei den Sabinchen-Festspielen in Treuenbrietzen, dem Maibaumstellen in Jüterbog oder den Handwerkstagen.
Bewiesen hat sich die junge Frau, die ihre handwerkliche Arbeit so liebt, spätestens bei der Anfertigung einer Bootspersenning – einer Abdeckung, die das Boot schützt. „Daran habe ich zwei Tage gesessen. Ich musste ein Stück nähen und das Werkstück dann am Boot anpassen, dann wieder nähen und immer so weiter“, so Miriam. Am Ende hat sie ihr Kunstwerk mit Ösen befestigt. „So etwas ist einzigartig“, sagt sie stolz.
