HWK Potsdam/Lüder

Handwerk. Austausch. Zukunft.Gartenfest 2025: Das Handwerk im Dialog mit Politik, Wirtschaft und Kultur

Mehr als 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur folgten der Einladung der Handwerkskammer Potsdam zum 31. Gartenfest nach Caputh. Kammerpräsident Robert Wüst begrüßte besonders den Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks Jörg Dittrich und den brandenburgischen Wirtschaftsminister Daniel Keller, der das Grußwort der Landesregierung überbrachte. Mehrere weitere Mitglieder der neu gewählten Landesregierung nutzten die Gelegenheit zum direkten Austausch mit den Betrieben – ein wichtiges Signal für die zukünftige Zusammenarbeit von Politik und Handwerk in Brandenburg.

Ein besonderes Highlight waren die „Erlebniswelten Handwerk“, in denen sich das Handwerk praxisnah und lebendig präsentierte: Bäcker, Konditoren, Weinküfer, Elektroniker, Fleischer, Gebäudereiniger, Tischler und Dachdecker boten kulinarische Genüsse, Innovationen und traditionelles Handwerk zum Mitmachen und Ausprobieren.

Handwerkskammerpräsident Robert Wüst verwies bei der Eröffnung auf die aktuell schwierige Lage vieler Betriebe: „Nach zwei Jahren Rezession braucht das Handwerk  Impulse, Klarheit und Verlässlichkeit durch die Politik.“ Er begrüßte die Erhöhung der Wertgrenzen für öffentliche Direktaufträge sowie das Sondervermögen für Infrastrukturinvestitionen. Auch die geplante Senkung der Stromsteuer und verbesserte Abschreibungsregelungen seien erste wichtige Schritte. Gleichzeitig mahnte er: „Die Maßnahmen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass weitere tiefgreifende Strukturreformen dringend notwendig sind.“

ZDH-Präsident Jörg Dittrich unterstrich den Reformbedarf auf Bundesebene: „Die neue Bundesregierung zeigt Entschlossenheit, Deutschland wirtschaftlich wieder auf Kurs zu bringen. Jetzt braucht es neben klaren Entscheidungen vor allem eine rasche Umsetzung von Maßnahmen für einen wirksamen Bürokratieabbau und für Investitionen, die nicht in Brüssel oder im deutschen Verwaltungsdickicht hängen bleiben. Dies wird die Bewährungsprobe für die ambitioniert formulierten Ziele der schwarz-roten Koalition. Jetzt wird sich zeigen, ob der politische Motor auf Betriebstemperatur kommt.“

Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller betonte in seinem Grußwort die zentrale Rolle des Handwerks für das Land Brandenburg. Er kündigte an, die Meistergründungsprämie auch im kommenden Haushaltsjahr fortzuführen und aufzustocken. Gleichzeitig verwies er auf die laufenden Haushaltsberatungen im Landtag für 2025/2026. Mit der Anhebung der Wertgrenzen bei der öffentlichen Auftragsvergabe auf Landesebene sei aus seiner Sicht ein wichtiger Schritt für einfachere  Vergaben an die Betriebe bereits auf den Weg gebracht. 

Hauptgeschäftsführer Ralph Bührig gratulierte zunächst den 11 Optometristen und Betriebswirten, die im Rahmen des Gartenfestes ihre Abschlussurkunden erhalten hatten. Er verwies auf die Herausforderung vieler Betriebe, in den kommenden Jahren die Betriebsnachfolge zu gestalten. Er begrüßte besonders die Prüferinnen und Prüfer, die sich in Prüfungsausschüssen engagieren und als Gäste des diesjährigen Gartenfestes eingeladen waren: „Mit Ihrer Fachkompetenz sorgen sie für faire, praxisnahe Prüfungen – und sichern so die hohe Qualität der handwerklichen Ausbildung.“

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