René Otto ist Azubi des Monats Dezember 2020 der Handwerkskammer Potsdam
René Otto ist Azubi des Monats Dezember 2020 der Handwerkskammer Potsdam

Vom Kaffeetisch in die AusbildungAzubi des Monats Dezember 2020 ist René Otto

Die Pritzwalker SHK-Meister Andreas und Ralf Rösler, Inhaber des gleichnamigen Familienunternehmens, warteten vor gut drei Jahren turnusgemäß die Heizung eines Privathaushaltes. Nach getaner Arbeit und beim Kaffee lernten sie hier René Otto kennen. Die Brüder luden ihn zum Probearbeiten ein – und nach einer achtmonatigen Einstiegsqualifizierung schlossen alle einen Lehrvertrag.

Für die Brüder ist ihr Schützling ein wahrer Botschafter für das Handwerk, der die Auszeichnung mehr als verdient hat: „Mit Stolz präsentiert er zum Beispiel auf den Ausbildungsmessen in Pritzwalk oder Wittenberge seinen Altersgenossen und deren Eltern seinen Beruf. Die Kunden schätzen ihn und loben seine zuverlässige Arbeitsweise und gute Kinderstube. Er ist überpünktlich, und auch den theoretischen Teil im Oberstufenzentrum Ostprignitz-Ruppin oder zusätzliche Qualifizierungen nimmt er sehr ernst und zeigt hier eine große Lernbereitschaft“, so die Chefs.

Dabei lief der Einstieg ins Berufsleben für René zunächst nicht so gut. Ursprünglich hatte es ihm der Werkstoff Metall angetan. Dafür absolvierte er sogar ein Vorbereitungsjahr im Berufsfeld, ehe seine Ausbildung 2014 starten sollte. Doch schon nach wenigen Wochen platzte der Traum: Eine Kühlmittelallergie katapultierte ihn aus der Lehre. Und auch der Neuanfang, eine Ausbildung zum Kraftfahrer, gestaltete sich nicht so, wie er sich dies gewünscht hätte. Der ausbildende Betrieb kam seinen Verpflichtungen nicht nach. René brach die Ausbildung nach einem Jahr ab und jobbte drei weitere Jahre lang ohne feste Zukunftsperspektive, unter anderem als Kurierfahrer.

Bei den Röslers fand der junge Mann diese Perspektive. Und die Röslers sind froh, René auf so ungewöhnliche Weise kennengelernt zu haben. Das von der Arbeitsagentur finanziell geförderte „Wiedereingliederungsprogramm in den Arbeitsmarkt“ betrachtet Handwerksmeister Andreas Rösler als eine sehr gute Sache: „So lernt man sich richtig gut kennen und sieht, ob der oder die künftige Auszubildende auch wirklich passt – gerade, wenn ein Lebensweg nicht so glatt läuft.“

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