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HWK Potsdam/Weitermann

Frühjahrskonjunktur im HandwerkWirtschaftliche Herausforderungen und sinkende Erwartungen

Die wirtschaftliche Lage in den westbrandenburgischen Handwerksbetrieben hat sich im Frühjahr 2024 zum Vorjahr weiter verschlechtert, insbesondere aufgrund der Krise im Baugewerbe. Auch die Geschäftserwartungen für die kommenden Wochen sind geben kein positives Bild ab. Das sind die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage unter 3.000 Mitgliedsbetrieben im Kammerbezirk Potsdam, die am 25. April im Meistersaal der Handwerkskammer Potsdam der Presse vorgestellt wurden.

Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam, sagte: „Unsere Betriebe kämpfen mit sinkenden Auftragseingängen und Umsatzeinbußen. Das Handwerk benötigt dringend Investitionsanreize und Planungssicherheit, um neuen Schwung zu erhalten und aus der Stagnation zu kommen. Insbesondere der Neubau gerät aufgrund hoher Zinsen und steigender Baukosten immer weiter unter Druck. Glücklicherweise spiegeln sich diese negativen Zahlen bisher noch nicht in einem stärkeren Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Baugewerbe wider. Doch die Aussichten sind düster. Die Mehrheit der Bauunternehmen erwartet auch in den kommenden Wochen rückläufige Auftrags- und Umsatzzahlen.  In Anbetracht dessen muss die Politik konsequent den beim Wohnungsbaugipfel im September 2023 erarbeiteten Vierzehnpunkteplan umsetzen. Die Einführung der fünfprozentigen degressiven Abschreibung (AfA) war ein wichtiger erster Schritt. Weitere Maßnahmen sind erforderlich, um die Wohnungsbaukrise weiter zu entschärfen. Dazu gehören vor allem beschleunigte Genehmigungen und Umsetzung von Bauprojekten. Unsere Handwerksbetriebe benötigen Entlastungen, insbesondere bei der Bürokratie. Die brandenburgische Wirtschaft hat bereits Vorschläge hierzu gemacht. Zudem bleiben Fachkräftesicherung und die Bezahlbarkeit von Energie wichtige Themen.“

Die befragten Betriebe bewerten ihre Geschäftslage so schlecht wie seit zehn Jahren nicht. Der Geschäftsklimaindex (GKI) liegt auf einem 10-Jahrestief, was auf schwächere Bewertungen der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen zurückzuführen ist. Auch die Auftragspolster schmelzen, obwohl die Betriebsauslastung noch hoch ist. Somit sind auch die Umsätze im Handwerk rückläufig, ebenso die Investitionsneigung der Betriebe. Die Personalgewinnung und -bindung bleiben angespannt, wenn gleich die Betriebe an ihren Fachkräften festhalten. Auch die Zukunftserwartungen haben sich weiter eingetrübt, insbesondere in Bezug auf die Geschäftslage und den Auftragseingang.




Ansprechpartnerin

Dr. Christiane Herberg
Abteilungsleiterin Wirtschaftsförderung, Umwelt und Technologie

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Konjunkturbericht