Die Gewinner des Technologietransferpreises des Deutschen Handwerks, ¿Professor-Adalbert-Seifriz-Preis¿ zusammen mit den Jurymitgliedern und den Laudatoren.
handwerk magazin/KD Busch

Preis für Orgelbauermeister und Uni-Professor

Den Technologietransferpreis des Deutschen Handwerks 2011, den „Professor-Adalbert-Seifriz-Preis“, erhielt in diesem Jahr auch ein Handwerksunternehmen aus dem Land Brandenburg - die Alexander Schuke Potsdam Orgelbau GmbH mit Sitz in Werder/Havel - gemeinsam mit Prof. Dr. Markus Abel vom Institut für Physik und Astronomie der Uni Potsdam.

Sie entwickelten gemeinsam eine Regeleinrichtung für die Druckluftversorgung einer Orgel. In dem Projekt wurde ein dynamisches Verhalten des Windsystems erreicht. Dabei handelt es sich um einen schmalen Bereich zwischen der völligen Konstanz des Winddruckes, was bei Orgeln klanglich ausdruckslos klingt, und zu starken Schwankungen, was einen unruhigen Klang verursacht. Die daraus entstandene Modellwindlade wird täglich in der Werkstatt genutzt.

Bereits vor 10 Jahren hatte Firmeninhaber Orgelbauermeister Matthias Schuke schon einmal den Seifriz-Preis gemeinsam mit einem Hochschullehrer der Uni Potsdam erhalten. Damals ging es um das Problem, Pfeifen alter Orgeln herzustellen, von denen kein Original mehr existiert und trotzdem das richtige Wandungsprofil zu finden, das für den Klang entscheidend ist.

Seit dieser Zeit ist der Kontakt zwischen dem 1820 gegründeten Familienunternehmen und der Universität nie abgebrochen, man hat gemeinsam ein objektives Messverfahren entwickelt, das die Grundlage für den Nachbau und die originalgetreue Klanggebung beispielsweise barocker Orgelpfeifen ist.

„Durch die differenzierten physikalischen Untersuchungen von historischem Pfeifenwerk, den damit verbundenen wegweisenden Erkenntnissen und unserer innovativen Produktion gehören wir im Bereich der Klangqualität und der Handwerkskunst zu den führenden Orgelbaufirmen in Deutschland“, heißt es heute auf der Webseite des Unternehmens.

Professor-Adalbert-Seifriz-Preis

Die Wirtschaftszeitung „handwerk magazin“ schreibt den Wettbewerb gemeinsam mit der Steinbeis-Stiftung der Signal Iduna Gruppe Versicherungen und Finanzen aus. Unterstützt wird der bundesweite Wettbewerb vom Zentralverband des Deutschen Handwerks und dem baden-württembergischen Handwerkstag.

Die Preisträger, drei Handwerksunternehmen und ihre Wissenschaftspartner, erhalten ein Preisgeld von insgesamt 15.000 Euro. Sie haben jeweils gemeinsam innovative Produkte entwickelt und zur Marktreife gebracht. Mit dem Preis wird der Technologietransfer zwischen Handwerk und Wissenschaft gefördert.