Schlüsselrolle bei Transformation Innovationspotenziale des Handwerks nutzen
Die Vertreter der brandenburgischen Handwerkskammern diskutierten gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der norddeutschen Kammern auf der Nordkonferenz des Handwerks die Zukunft ihres Wirtschaftszweigs und die damit verbundenen Aufgaben. Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam und Präsident des brandenburgischen Handwerkskammertages fasste nach der zweitägigen Konferenz in Schwerin die Ergebnisse und deren Bedeutung für die Handwerksbetriebe in der Innovationslandschaft Deutschlands zusammen: „Die Transformation unserer Wirtschaft erfolgt vor allem durch Innovationen. Für den Erfolg ist es entscheidend, auch kleine Betriebe ins Blickfeld zu rücken. Der Fokus der Politik muss weg vom einseitigen Export- und Industriedenken, hin zum Blick auf alle Betriebe – sei es im Handwerk, im Handel oder in der Landwirtschaft – alle müssen als potenzielle Kooperationspartner einbezogen werden.“
Die Konferenz legte den Fokus auf Innovation und die Rolle von KI und Robotik im Handwerk. Im Ergebnis der Diskussion steht ein Sechs-Punkte-Konzept zur Stärkung der Transformation und vollen Ausschöpfung der Innovationspotenziale des Handwerks. Wüst betonte die Relevanz dieser Forderungen für das Land Brandenburg: „Mit Blick auf Aufgaben, vor denen das Land in den kommenden Jahren steht, ich denke da nur an die tausenden anstehenden Unternehmensnachfolgen, an die Aufgaben der Energiewende oder die gewerkeübergreifende Arbeits- und Fachkräftesicherung, braucht es Maßnahmen, die eine klein- und mittelstandfreundliche Wirtschaftsentwicklung fördern. Der Sechs-Punkte-Plan soll gemeinsam mit den Wahlprüfsteinen der brandenburgischen Handwerkskammern für die Politik als klarer Wegweiser dienen:
- Qualifizierung stärken – Berufliche Bildung als Innovationspolitik für das Handwerk begreifen
- Innovationsbegriff breit fassen – Handwerk grundsätzlich in alle Technologieoffensiven einbeziehen
- Kooperationen intensivieren – Handwerk beim Wissens- und Technologietransfer verstärkt mitdenken
- Experimentier- und Entwicklungsräume schaffen – Projekte gezielt auf Handwerk ausrichten
- Barrierefreien Datenzugang sichern – faire Einbindung von Handwerksbetrieben gewährleisten
- Energiewende fair finanzieren – Energieeffizienzprogramme weiterentwickeln
Hintergrund
Die Nordkonferenz repräsentiert den Verbund von 17 Handwerkskammern der Bundesländer Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt (Handwerkskammer Magdeburg) sowie Schleswig-Holstein. Sie vertritt ca. 240.000 Betriebe und knapp 1,32 Mio. Beschäftigte, die einen Umsatz von fast 161 Mrd. Euro erwirtschaften. Die Geschäftsstelle der Nordkonferenz ist bei der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen angesiedelt.
Download: Positionspapier „Transformation stärken – Innovationspotenziale des Handwerks nutzen.“