Im Rahmen des Projektes "Nachhaltiges Handwerk ohne Grenzen" hatten sieben Metallbauunternehmen aus dem Kammerbezirk Potsdam die Möglichkeit, drei Tage lang Metallbaubetriebe in Andalusien zu besuchen und sich über die Branche zu informieren.
HwK Potsdam/Wolf

Spanische Metallbau-Unternehmen empfangen Brandenburger KollegenBienvenido!

Ein gutes Stück entspannter - auf diese kurze Formel lassen sich die Eindrücke unserer Brandenburger Metallbauer beim Besuch ihrer spanischen Kollegen bringen. Im Rahmen des Projektes „Nachhaltiges Handwerk ohne Grenzen“ hatten sieben hiesige Unternehmer die Möglichkeit, drei Tage lang Metallbaubetriebe in Andalusien zu besuchen und sich über die Branche zu informieren.

„Die Unternehmer in Spanien stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie wir, aber die Arbeit läuft mit weniger Stress und Vorgaben ab“, fasst Arnold Schröder aus dem Niederen Fläming seine Eindrücke zusammen. Gemeinsam mit seinem Bruder betreibt er eine Schlosserei mit Stahlbauverarbeitung. Wesentliche Unterschiede stellen die Brandenburger im verarbeiteten Material fest. So verwenden die Südländer wesentlich dünnere Profile als in Deutschland. Das Feuerverzinken der fertigen Bauteile war den besuchten Unternehmen gänzlich unbekannt. Die Spanier arbeiten mit verzinkten Profilen und behandeln mit Farbe nach. „Es ist ganz klar, die Luft dort ist viel trockener als hier und es gibt kaum Regen, den Materialschutz wie wir brauchen sie gar nicht“, so Schröder.

Die spanischen Unternehmen arbeiten hoch automatisiert, stellt Maik Düring von ALU-ME aus Karstädt erstaunt fest. „Sie lassen sich was einfallen, um aus ihren Werkzeugen und Hilfsmitteln das Beste rauszuholen“. Der 23-Jährige arbeitet seit anderthalb Jahren im elterlichen Unternehmen mit und will das Unternehmen später einmal weiterführen. „Die Erfahrungen der anderen Unternehmer, wie sie die notwendigen Zertifizierungen in ihren Betrieben umgesetzt haben, war für mich besonders interessant“, so der jüngste Teilnehmer im Projekt.

Positiv überrascht waren die Brandenburger auch von der Ausstattung der Berufsschule in Málaga, welche die Brandenburger Delegation zum Abschluss besichtigte. Die Ausbildung zum Metallbauer in Spanien erfolgt ausschließlich in der Bildungseinrichtung, lediglich ein Praktikum wird in einem Metallbaubetrieb absolviert. In der Schule werden sowohl die Theorie als auch die Praxis gelehrt. Für den praktischen Teil stehen mehrere Schweißarbeitsplätze zur Verfügung, dazu eine gut ausgestattete Schlosserwerkstatt, eine Drehmaschine sowie Anlagen für den Blechzuschnitt und Abkantarbeiten. „Fehlt eigentlich nur die lebensnahe Ausbildung direkt im Betrieb“, zeigt sich Schmiedemeister Schröder von der dualen Ausbildung überzeugt.

Am Erfahrungsaustausch nahmen teil: ALU-ME GmbH, Elme Sicherheitssysteme & Metallbau GmbH, G + P Metallbau GmbH, Glaserei Dommnich, Ing. Kurt Klopsch Fördertechnik GmbH, Gebrüder Schröder - Stahlbauverarbeitung und Montage.

Dank der Unterstützung mit den Mitteln aus dem Europäischen Sozialfond des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg konnten sich Brandenburger Metallbaubetriebe vom 22. bis. 25. September 2014 über die Arbeit ihrer Kollegen im spanischen Andalusien informieren.

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