Träger des "Europass Mobilität" in Götz ausgezeichnet / Auszubildende mit Auslandserfahrung sind begehrte FachkräftePresseinformation Nr.: 44 - vom 9. Mai 2017

Lehrjahre sind Wanderjahre: Drei Wochen lebten und arbeiteten deshalb insgesamt 11 Auszubildende im Maurer-, Ausbau-, Hochbaufacharbeiter- und  Fliesenlegerhandwerk, 2 Azubis im Metallbauerhandwerk, 2 Kfz-Mechatroniker-Azubis, 2 Elektroniker-Lehrlinge, 2 Auszubildende im Bäcker- und Konditorenhandwerk, ein Brauer- und Mälzer-Azubi, eine zukünftige Automobilkauffrau, ein Orthopädietechnik-Mechaniker-Lehrling sowie eine angehende Verwaltungsfachangestellte im vergangenen Jahr in Italien, Spanien, Schottland, Schweden oder Dänemark.

Diese 23 jungen Auszubildenden ehrte die Handwerkskammer Potsdam am 9. Mai 2017 anlässlich des Europatages mit dem “Europass Mobilität”. Überreicht wurden die Auszeichnungen vom Präsidenten der Handwerkskammer Potsdam, Robert Wüst, dem HWK-Hauptgeschäftsführer Ralph Bührig und der Staatssekretärin des Ministeriums für Europa und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, Anne Quart. Mit dem Europass Mobilität halten die teilnehmenden Auszubildenden nun ein anerkanntes Zertifikat in den Händen, das die im Praktikum erworbenen Kompetenzen dokumentiert. Auch die Handwerkskammer Potsdam selbst beteiligt sich seit Jahren an diesem Programm und gibt ihren Auszubildenden die Möglichkeit, auf diese Weise in andere Arbeits- und Lebenswelten einzutauchen.

“Ein Auslandspraktikum im Rahmen des Programms Erasmus+ ist für die beteiligten Unternehmen ein nicht zu unterschätzendes Instrument zur Sicherung ihres Mitarbeiterstamms und bietet die Möglichkeit, sich als attraktiver und innovativer Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb zu präsentieren. Die Fähigkeit, sich bereits in der Ausbildung immer wieder in neue Arbeitsprozesse zu integrieren, die Bereitschaft, sich den neuen technologischen Maßstäben zu stellen sowie interkulturelle und sprachliche Kompetenzen zu erwerben, ist für die persönliche Entwicklung der Lehrlinge ein Wettbewerbsvorteil in der weiteren beruflichen Karriere”, stellte Präsident Robert Wüst die Win-win-Situation für beide Seiten in den Mittelpunkt. Wüst unterstrich weiter, dass mit einem Auslandsaufenthalt die Anpassungsfähigkeit an ein neues Arbeits- oder Lebensumfeld wachse sowie die Entwicklung von mehr Selbstständigkeit und Toleranz befördert werde. Soziale Kompetenzen wie der sensibilisierte Umgang mit Menschen anderer Kulturen und Mentalitäten, das eigenständige Lösen von Problemstellungen oder die Förderung des Selbstbewusstseins unter erschwerten Bedingungen werden durch einen solchen Lernaufenthalt entwickelt und verstärkt. Qualifizierter Handwerksnachwuchs mit europäischer Arbeitserfahrung sei in Zeiten des Fachkräftemangels eine wichtige Komponente für intelligentes unternehmerisches Handeln.

Anne Quart, Staatssekretärin des Ministeriums für Europa und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg: „Dass Handwerker oft in der Ferne ihr Handwerk erlernen, hat eine lange Tradition. Umso mehr freue ich mich, dass dieser Gedanke bei den Auszubildenden in Brandenburg weiter lebt. Das Bundesprogramm ‚Berufsbildung ohne Grenzen‘ beweist, dass die europäische Idee jungen Menschen dient. Die Chance, andere Lebens- und Arbeitsentwürfe kennenzulernen, macht dieses Programm so attraktiv. Ich kann nur alle Auszubildenden und Ausbildungsbetriebe ermutigen, diesen Weg zu gehen.“

Die Handwerkskammer Potsdam beteiligt sich seit 18 Jahren an den Austauschprogrammen für Auszubildende. Mit Hilfe des Bundesprogrammes. “Berufsbildung ohne Grenzen” (Förderung durch das BMWi) ist die HWK Potsdam zusätzlich Träger des Projektes der “Mobilitätsberatung”. Diese Mobilitätsberatung steht den Auszubildenden und Betrieben zur Seite und organisiert den Gesamtablauf eines Auslandspraktikums in Zusammenarbeit mit den ausländischen Partnern, den Berufsschulen sowie den überbetrieblichen Lehrstätten.

Im Jahr 2016 absolvierten umgekehrt 206 polnische und 10 französische Auszubildende ein Praktikum im Zentrum für Gewerbeförderung in Götz.

Über die Handwerkskammer Potsdam
Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.300 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten.
Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen.
Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.
Die HWK Potsdam bietet in ihrem Zentrum für Gewerbeförderung in Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.